ZIELE

Neue Perspektiven für brasilianische Straßenkinder.

 

Kinderland Brasilien e.V. ein gemeinnütziger Verein, der sich für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in Brasilien engagiert, die auf der Straße bzw. unter unwürdigen Umständen in Elendsvierteln leben. Unsere Arbeit unterstützt Einrichtungen brasilianischer Partner, die diesen Kindern und Jugendlichen einen Ausweg aus akuten Notsituationen verschafft und ihnen durch Betreuung und Ausbildungsförderung eine bessere Zukunftsperspektive eröffnet.

Unsere Vereinsarbeit trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche

  • von der Armut und Gewalt der Straße in sichere Strukturen zurückfinden,
  • eine solide Schul- und Berufsausbildung erhalten,
  • keine gesundheitlichen Defizite durch Mangelernährung und hygienische Missstände erleiden,
  • eine medizinische Grundversorgung erhalten,
  • nicht in die Kriminalität und Drogensucht abrutschen,
  • ihre eigenen Stärken und Potenziale entwickeln können,
  • nach erlittenen körperlichen, seelischen und sexueller Misshandlungen professionell therapeutische Hilfe erfahren.
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Was sind eigentlich „Straßenkinder“?

„Meninos da Rua“ – Versuch einer Bedeutungsbeschreibung.

Über den Begriff „Straßenkinder“ wird oft kontrovers diskutiert. Im engeren Sinn sind es Kinder und Jugendliche, die den ganzen Tag auf der Straße leben und dort auch schlafen.

In die Schule gehen sie fast nie. Mit Betteln, kleinere Diebstähle, Prostitution und Dealerdienste versuchen sie zu überleben. Viele der Straßenkinder nehmen selber Drogen.

In Brasilien werden diese Kinder „meninos da rua“ genannt, Kinder der Straße.

Warum leben so viele Kinder auf der Straße?

Obwohl Brasilien zu den aufstrebenden Schwellenländern gehört, gibt eine riesige Kluft zwischen Arm und Reich. Gerade in den Trockengebieten, zum Beispiel im Nordosten Brasiliens, gibt es kaum Arbeitsplätze, die den Menschen ein Auskommen sichern könnten.

Landflucht ist die Folge: Jahr für Jahr ziehen Tausende in die Metropolen, in der Hoffnung Arbeit zu finden.

Doch Städte wie São Paulo oder Rio de Janeiro haben weder genügend Arbeit noch genügend Wohnraum für die Armutsflüchtlinge. So entstehen immer mehr Elendsviertel (Favelas), in denen mehrköpfige Familien unter oft katastrophalen hygienischen Bedingungen in winzigen Hütten wohnen.

Da die Eltern oft arbeitslos sind oder nicht genug verdienen, müssen die Kinder mithelfen. Sie arbeiten als Schuhputzer oder stehen an Straßenkreuzungen, um bei roter Ampel Autoscheiben waschen und Süßigkeiten verkaufen. Für den Schulbesuch ist keine Zeit.

Die Armut erzeugt familiäre Gewalt – häufig werden die Kinder misshandelt oder auch missbraucht. Aus dieser verzweifelten Situation fliehen viele Kinder auf die Straße.

Das Leben auf der Straße erscheint vielen zunächst einfacher. Sie müssen kein Geld bei den oft gewalttätigen Eltern abliefern, keiner setzt ihnen Grenzen oder kontrolliert sie.

Doch die Schattenseiten des Straßenlebens lassen nicht lange auf sich warten. Das Betteln oder kleine Handlangerdienste machen nicht satt – der Weg in die Kriminalität und Prostitution ist oft die einzige Alternative. In der aussichtslosen Situation greifen viele Kinder zu Drogen. Schusterleim ist die Droge Nummer 1 auf der Straße. Er ist billig und leicht zu bekommen. Drei Portionen braucht man, um einen Tag lang high zu bleiben. Über die gesundheitlichen Langzeitschäden wissen die Kinder nicht Bescheid.

Doch Leim ist nicht die einzige Droge. Viele Kinder rauchen Marihuana oder nehmen Kokain. Das Geld dafür verdienen sie oft mit Kurierdiensten für die Dealerbanden – oder sie dealen selbst.

Viele Straßenkinder werden in gewalttätige Auseinandersetzungen und Kämpfe zwischen rivalisierenden Drogenbanden und/oder mit der Polizei verwickelt. Nicht selten sterben Straßenkinder im Kugelhagel nächtlicher Schießereien. Auf der Straße herrscht die Gewalt, vor allem nachts. Straßenkinder schlafen daher selten zweimal hintereinander an der gleichen Stelle.

Gefahr droht auch von Geschäftsleuten, die eigene Sicherheitsdienste engagieren, um die Straßenkinder aus ihrem Umfeld zu vertreiben oder sie sogar zu ermorden.

Auf der Straße wird man nicht alt. Viele Kinder werden Opfer von Gewalt oder sie sterben an Infektionskrankheiten.

Trotz und wegen dieser Tatsachen beweisen zumeist kleine engagierte Initiativen immer wieder, dass man mit gezielten Angeboten zur Grundversorgung und Ausbildung erfolgreich helfen kann. Und so zumindest einigen Straßenkindern zu einem besseren Leben verhelfen kann. Diesen Anspruch hat auch Kinderland Brasilien.

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